Was ist Demenz?

Ein Erklärungsversuch

Menschen vergessen, verwechseln, irren. Mit zunehmendem Alter nimmt dies zu.

Bei einer Altersdemenz handelt es sich jedoch um eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns. Es ist die Zerstörung von Nervenzellen im Gehirn, die für das Gedächtnis und das Denkvermögen und vor allem für Lernvorgänge wichtig sind.

Je fortgeschrittener die Krankheit ist, desto sichtbarer werden auch für Angehörige die Symptome wie Gedächtnisverlust oder mangelndes Urteilsvermögen. Die Betroffenen leiden meist schon Jahre unter der Krankheit, ehe die ersten Symptome erkannt werden. Denn zu Beginn der Erkrankung können die Betroffenen die Gedächtnisstörungen mit Strategien aus dem Langzeitgedächtnis kompensieren. Die Fassade des geistig fitten, selbstständigen und leistungsfähigen Menschen bleibt daher zunächst noch erhalten.

Demenz ist mehr als nur eine Gedächtnisstörung. Sie zieht das gesamte Wesen des Betroffenen in Mitleidenschaft. Der Verlust des Gedächtnisses bedeutet auch, dass diese Menschen nichts mehr lernen können, die Speicher können nichts Neues mehr aufnehmen, die Inhalte des bereits vorhandenen Informationsspeichers gehen verloren, und zwar die zuletzt aufgenommenen Informationen zuerst. Der Kranke kann sich nicht mehr erinnern, was gestern, dann was vor einer Woche, was vor einem Jahr gewesen ist. Er vergisst sozusagen rückwärts. Er geht zurück in seiner Erinnerung bis in seine frühe Kindheit.

Allerdings ist dies kein gleichförmiger Prozess. Die Kranken können auch in ihrer Erinnerung und damit der erinnerten Umwelt zeitlich springen. Aber es geht noch mehr verloren als nur reine Information. Auch geistige Fähigkeiten, die erlernt wurden, zum Beispiel, sich zu beherrschen, wenn man wütend ist, verschwinden. Das liegt unter anderem daran, dass „vergessen“ wird, wie Affekte, Äußerungen von Gemütsbewegungen, wie Angst, Wut oder Begehren im Zaum gehalten werden. Deshalb kommt es vor, dass Demente aggressiv werden, sogar um sich schlagen.

Die Altersdemenz ist eine Krankheit, die zum Verlust von geistigen und körperlichen Fähigkeiten führt, sodass die betroffenen Personen in fortgeschrittenen Stadien kein eigenständiges Leben mehr führen können. Die Ursachen für eine Demenz können vielfältig sein. Die häufigste Form ist die Alzheimer-Demenz, die etwa zwei Drittel aller Demenzfälle ausmacht.